Long time no see! – Wo waren Sie denn so lange?

Long time no see! – Wo waren Sie denn so lange?

Es viel passiert und eine Fahrradtour

Wow… der letzte Beitrag ist echt schon sehr lange her. Wie kommt das? Tja… es viel passiert in der Zwischenzeit. „Der Wu“ existiert nicht mehr! Ich existiere natürlich physisch schon noch, aber ich habe meinen Namen geändert. Ich heiße jetzt eigentlich „Der Sei-Wu“ aber das hört dich ziemlich bekloppt an, daher bleibe ich bei „Der Wu“! Wieso ich einen neuen Nachnamen habe, kannst Du Dir wahrscheinlich denken: Ich habe geheiratet. Hurra!

Hochzeitsfoto mit Luftballons
Copyright by Jandia Leutemann

„Na herzlichen Glückwunsch! Und das zu Zeiten von Corona? Tolle Wurst!“, denkst Du Dir sicher. Da haben wir also dieses Wort, das ich eigentlich vermeiden wollte, weil es unser aller Leben in der letzten Zeit so sehr bestimmt: WURST! Natürlich NICHT! Ich meine selbstverständlich Corona, Covid 19, die Seuche, die Pandemie. Ja, das belastet uns alle sehr, aber unser letztes Jahr hat erstaunlich wenig damit zu tun. Warte ab!

Ja, wir hatte die letzte große Party vor dem ersten Lockdown! Wir gaben eine riesige 90er Jahre Motto-Party, wo wir uns zu Britney Spears umarmen konnten, bei Take That mitgesungen und bei N*Sync getanzt haben. Es war ein heiden Spaß! Mein Schatz, der eigentlich ein ziemlicher Tanzmuffel ist, ging mit mir wochenlang zu einem Tanztrainer, der mit uns in mühevoller Arbeit eine Choreografie einstudiert hat. Das war ganz schön schweißtreibend für uns, aber ganz sicher noch viel mehr für Roman Levitas von Hochzeitstanz Hamburg.

Du willst den Tanz sehen? Aber gerne doch!

Nach der großen Party gingen wir auf Hochzeitsreise in den Teutoburger Wald. Das hört sich erstmal ziemlich unspannend an, aber wir wollten natürlich unsere Hundemaus Tinka mitnehmen und daher kommen ja große Reise nicht so wirklich in Frage, außerdem hatten wir nur eine Woche Zeit und da wollten wir nicht schon 2-3 Tage nur für die Anreise opfern. Außerdem ist es da auch sehr schön! So! 

Wir haben die Extern Steine  besichtigt. Eine machtvolle Steinformation, von der ich mir doch etwas mehr erhofft hatte. Nun ja, die Wanderung durch die Wälder dorthin war sehr schön, leider war es ARSCHKALT und wir haben uns sehnlichst auf einen heißen Kaffee gefreut, aber nix da! Da wir außerhalb der Saison dort waren, hatte das ortsansässige Café leider geschlossen. War dies schon eine Vorahnung auf das was kommen sollte? Hat das Café überhaupt öffnen können? Wir vermuten nicht.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Heinz Nixdorf MuseumsForums. Ein Traum für jeden Nerd!

Als das öffentliche und berufliche Leben nun allerorten immer weiter heruntergefahren wurde und die Leute ins HomeOffice verschwanden, änderte sich bei uns beiden nicht viel. Wir fuhren fleißig weiter täglich ins Büro. Wir konnten uns immer weniger mit Freunden treffen und wir mussten uns für den Sommerurlaub auch eine Alternative ausdenken: Wir mieteten uns ein Floß und befuhren die Mecklenburgische Seenplatte.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, hinterlasse uns gerne eine Nachricht in den Kommentaren unten!

In dieser Zeit reifte in uns die Sehnsucht nach Ruhe und dem Landleben. Wir hatten nun lange genug in Stadt gelebt. Ja, wir hatte einen Schrebergarten mit viel Grün und Ruhe, allerdings musste man dort auch hinfahren, konnte abends nichts liegen lassen, es musste immer einer nach einem Bierchen STOP sagen, damit wir auch sicher nach Hause kamen. Wollten wir den Schritt wagen? Raus aus der Stadt? Ein Haus mieten oder doch kaufen? Und wenn ja, WO? Ich suchte also über Tage und Stunden nach der passenden Immobilie und nervte meinen Schatz etwas mit den ganzen Besichtigungen, aber wir haben unser Traumhaus gefunden!

Wenn schon Dorf, dann richtig. Unser Traum vom Eigenheim mit Garten steht in Hollern-Twielenfleth, direkt hinterm Elbdeich im „Alten Land“. Der Ort hat etwas über 3.000 Einwohner und ist umgeben von unzähligen Obsthöfen mit tausenden Apfel- und Kirschbäumen. Wir haben das Haus innen schön renoviert und sind im Dezember eingezogen. Jetzt verstehst Du sicher, warum wir uns so lange nicht gemeldet haben:

Es war einfach sau viel los bei uns!

Ihr werdet jetzt also sicher in Zukunft einiges über das Alte Land am Elbstrom zwischen Hamburg und Stade lesen und als erster wollen wir Dir eine wunderschöne Fahrradtour empfehlen!

Das war es aber für heute! Wir bekommen gleich besuch von ganz lieben Freunden. Da wir gestern einen ekligen Nasenabstrichtest gemacht haben und nachweislich negativ sind, wagen wir das heute mal. Man wird ja bekloppt, wenn man die besten Freunde seit Dezember nicht mehr gesehen hat!

Damit wünschen wir Dir ein wundervolles Wochenende mit lecker Kaffee und Kuchen und guten Freunden, egal ob virtuell, persönlich oder in Gedanken!

 

Eure neuen Deichgrafen

Der Wu (Sei-Wu) mit Mann, Hund und Kaninchen 

Wasser, Wald, Weihrauch und ein Job-Angebot

Wasser, Wald, Weihrauch und ein Job-Angebot

Bei bestem Cabrio Wetter bin ich mit meinem Nicht-Cabrio nach Astern aufgebrochen. Ich hatte mich mal wieder bei komoot inspirieren lassen und begab mit entlang der Sieg nach Betzdorf und von dort ins Hinterhinterhinterland. Durch enge Kurven und grüne Wälder führte mich der Weg auf einen kleinen Parkplatz mit Waschbeton-Vespertisch. Ich fuhr die Wanderstöcke aus, schnürte die Wanderschuhe, startete die WanderApp (ja, ich bin mittlerweile recht gut ausgestattet mit Wander-Schnickschnack!) und startete mein Hörbuch. Ich höre euch schon sagen: „Waaaaaas?! Hat der sie nicht mehr alle?! Der hört doch nichts mehr von der Natur. Wer läuft denn mit Kopfhörer durch den Wald?“ ICH! Und ich habe sie wirklich nicht mehr alle, aber das hat damit nichts zu tun! Dafür gibt es wirklich Gründe: erstens bekomme ich über die Kopfhörer die Navigationshinweise der App. Also rechts, links, sie haben den Weg verlassen usw. und B. … hasst ihr das auch so sehr wie ich? erst erstens dann b, statt zweitens? Übel oder, aber ich hatte gerade Lust euch zu ärgern. 😉 also zweitens bin ich schwerhörig und ich höre die hohen leisen Töne so gut wie gar nicht. Also Bachrauschen, Vogelgezwitscher, Fahrräder die von hinten kommen… all das nehme ich nicht wahr. Das muss alles schon eine gewissen Laustärke erreichen, bis ich es hören kann. In der Regel höre ich Vogelgezwitscher nur von dem nervigen Vogel morgens um 5 vor meinem Fenster, der sich die Seele aus dem Federleib brüllt.
Da also der Wald für mich sehr still ist, zu still, habe ich es mir angewöhnt nebenher ein Hörbuch zu hören. Natürlich nur, wenn ich alleine unterwegs bin!

Los ging es also auf dem Parkplatz in Astern. Wer die Wanderung auch mal unternehmen will, kann sich über den untenstehenden Link die Wanderung in seinem komoot-Profil speichern.

Ganz gemächlich ging es über den gut befestigten Waldweg leicht bergab. Da dieser Weg auch bei rasanten Mountainbikern, Jogerinnen mit neonfarbenen Sportleggins, Kinderwagen schiebenden Familienvätern und Rentnerpärchen sehr beliebt ist, muss man natürlich etwas vorsichtig sein und sollte sich an die geltende Straßenverkehrsordung halten… also rechts laufen und links überholen. Was auch auf keinen Fall vergessen werden darf: Grüße jeden, der Dir entgegen kommt! Gaaaanz wichtig!

 

Links neben mir ging es ganz schön steil bergab und ganz unten konnte ich Wasser erkennen. Wenn Du Dich ganz doll anstrengst, kann Du es auf dem Foto links sehen. Das Blau so ziemlich in der Mitte, nicht das Blaue oben, das ist der Himmel. *theatralischesaugenrollen*. Da der Name der Wanderung zaghaft angedeutet hat, dass es zum Wasser geht (Wasserlehrpfad, gell… kann man von ausgehen) konnte ich mein Pech kaum fassen. Ich hatte doch dieses Mal extra geschaut, dass es nicht wieder so ein Höllenritt wird, wie so oft davor. Schwubs nochmal in die App geschaut und da stehen tatsächlich nur 60 Höhenmeter zum Bewältigen drin… hm… nun dann weiter durch den Wald. Schnell ging es dann ab vom Weg auf einem unbefestigten Waldweg ziemlich steil bergab, vorbei an zart blühenden kleinen weißen Blumen und keuchenden Senioren auf Bänken. Unten angekommen erwartet mich der kleine Bachlauf mit einer hässlichen Metall-Brücke und im Wasser spielenden Hunden.

Da bekanntlich alles was runter geht auch wieder hoch muss, vor allem wenn dort dein Auto steht, begann nun der Anstieg, denn ich hatte den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Vorbei an einem mittelaterlichen Schieferstollen stieg der Weg wieder sanft an. Da hatte ich wirklich schon Schlimmeres erlebt. Nun begann auch der Wald- und Wasserlehrpfad. Auf mannigfaltigen Bildtafeln wurde so einige interessante  und nicht wirklich interessante Dinge erklärt und laden zum Verweilen ein. Es gibt auch genug Rastmöglichkeiten an der gesamten Wegstrecke, aber die waren meist belegt von Wurstbrotessenden Menschen älterer Gattung und oder Familien mit Offroad-Kinderwagen. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, in Hamburg hätten die bestimmt noch ne Halterung für den Latte Macchiato oder die Club Mate dran gehabt. Da ich mittlerweile konditionell so gut aufgestellt bin, konnte ich nur -noch wenig käuchend- stilvoll an den belegten Plätzen vorbei marschieren und hatte die Pause nicht nötig. Ha!

Da im Titel der Wanderung ja auch die Abtei Marienstatt erwähnt wurde, hielt ich die ganze Zeit Ausschau, ob ich die ersten Anzeichen sakraler Bauten über dem Wald thronen sehen konnte. Nö, nix da, die Abtei tauchte ganz unvermittelt direkt vor mir auf. Der Blick öffenet sich und über die alten Klostermauern hinweg erschien die wunderschöne Basilika. Wie es sich gehört, nahm ich die Mütze ab, schaltet das Hörbuch aus und ging hinein. Die Messe konnte noch nicht lange her sein, denn die Luft war noch ganz geschwängert vom Weihrauchduft. Ich liebe diesen Geruch, obwohl ich nicht religös bin und eigentlich nie gerne in den Gottesdienst gegangen bin, aber ich liebe die Atmosphäre in Kirchen. Das habe ich meiner Mutter zu verdanken, die uns als Kinder immer in sämtliche Kirchen geschleppt hat.
Bei mir in der Familie ist es Tradition, dass man in jeder Kirche eine Kerze für die Lieben anzündet und dies mache ich immer gerne. Ich denke dann an die verstorbenen Familienmitglieder und Freunde, aber auch an die Lebenden und wünsche Ihnen so alles Gute im Leben. Ich bete nicht zu Gott, aber zu irgendetwas Höherem… wer weiß… Vielleicht habe ich auch an Dich gedacht.
Nach einem Abstecher durch den barocken Rosen- und Kräutergarten stand ich vor einem Biergarten, der zur Klosterbrauerei gehört. Eigentlich hatte ich etwas Durst, aber der Biergarten war ziemlich voll und auf so viele Leute hatte ich keine Lust. Also lief ich wieder zurück in den Wald, wie ein verschrecktes Rehlein. Wieder in menschenleereren Gefilden angekommen, sagte mir die WanderApp, dass ich bald wieder am Startpunkt der Wanderung war. Es ging nochmal ein schönes entspanntes Stück durch den Wald, vorbei an Holzskulpturen, die an naive Kunst erinnerten. Vielleicht war der Urheber aber auch nur unbegabt, wer weiß, ein Name stand nicht dran.
Ja, das ist ein Bär. Also der holzige Typ rechts natürlich. Zumindest vermute ich das. Nach einem kleinen Selfie für euch, damit ihr nicht vergesst, wie ich aussehe, erklomm ich die letzten Meter des Pfades und gelangte wieder zu meinem Auto.

Überraschend entspannt nach dieser 5,5km langen kurzen Wanderung, fuhr ich wieder nach Hause. Dort angekommen fiel ich aufs Sofa und wachte 3 Stunden später wieder auf. Deshalb bin ich auch jetzt noch fit und kann diesen Beitrag schreiben. Verdammt, in 6Std muss ich wieder aufstehen und zur Arbeit.

Bis bald
Euer Wu

PS: Ich hatte euch ja noch Job-Angebot versprochen.

Sehen Sie bitte rechts ->
Falls Sie der Ruf ereilen sollte 😉

Rundweg von der Lister-Staumauer am Biggesee entlang und durch den Wald zurück

Rundweg von der Lister-Staumauer am Biggesee entlang und durch den Wald zurück

Versunkene Dörfer, Pommes beim Biker-Treff und ein Dog-Fight

Oh man, wann bekomme ich endlich Geld von Komoot? Schon wieder hat uns diese App ein paar unvergessliche Stunden beschert. Dieses Mal haben wir uns einen Ausgangspunkt gesucht und das erste Mal selbst auf der Landkarte einen Rundweg zusammengestellt. Das ging echt erstaunlich einfach. Nachdem ich die Route auf dem Laptop zusammengestellt hatte, übertrug ich diese ganz easy-peasy aufs Smartphone und die Smartwatch… ja, ich bin ein Nerd, komm klar damit oder lass es… neee lass es nicht! Lies weiter… bitte.

Also wir fuhren ein paar Kilometer bei den ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen mit offenem Dach in unserer kleinen Knutschkugel zur Listertalsperre. Wir haben übrigens einen kleinen Italiener, ein Fiat 500 Cabrio, welches wir liebevoll „Duce“ getauft haben. Politisch sicher nicht ganz korrekt, aber „il facista“ würde sich sicherlich im Grabe umdrehen! Unsere späte Rache, ha!

Lister Staumauer

Direkt an der Lister Stauauer befindet sich ein Parklpatz und wenn man früh genug dran ist, findet man auch noch ein freies Plätzchen.

Die Staumauer ist echt beeindruckend. Sicher nicht die Größte auf der Welt, aber hey, wir standen zum ersten Mal auf so nem Ding und wenn man die Wassermassen anschaut, die das Steinding zurückhält, kann einem schon ganz anders werden… Die Listertalsperre liegt im südlichen Sauerland in der Nähe Olpe. Wenn ich euch jetzt die kleinen Ortsschaften in der unmittelbaren Umgebung sagen würde, kämt ihr auch nicht weiter oder habt ihr schon von Attendorn, Drolshagen oder Meinerzhagen gehört? Falls ja, seid da mindestens aufgewachsen!

Errichtet wurde dieses Wunderwerk der Baukunst von September 1909 bis Oktober 1912. Mehrere Bauerhöfe und kleine Dörfer wurden den Fluten geopfert, bzw wurden verlegt. So zum Beispiel der Weuster Hammer, ein Hof, der im 15.Jhd zum ersten Mal erwähnt wurde. Dieser war von der Familie Schnütgen gepachtet. Sagt euch nichts? Bitte??? Denkt mal ganz genau nach.
Dort wurde der Vater des berühmten Kölner Domkapitulars Prof. Alexander Schnütgen geboren! Also bitte! Ich gebs ja zu, ohne die zahlreichen Informationstafeln am gut ausgebauten Wanderweg hätte ich das auch nicht gewußt.

Auf einem wirklich breiten, gut asphaltierten und für motorisierten Verkehr gesperrten Weg ging es direkt am Biggesee entlang. Auf einer Seite das ruhige Wasser auf der anderen der wunderschöne Wald. Der breite Weg ist auch perfekt für Inliners, Fahrräder und „Gott-bewahre“ Kinderwagen nebst Tretroller für schreiende Dreijährige geeignet. Zum Glück waren wir früh genug unterwegs, so dass uns nur überparfümierte Ostblock-Pärchen den natürlichen Geruch des Waldes verdarben. Chanel No5 und nachgemachtes „le male“ vom Polenmarkt vertragen sich echt nicht mit dem Geruch von Fichtennadeln und frischem Moss im Morgentau. Da diese Spezies aber wahrscheinlich noch vom abendlichen Wodkagenuß ausreichend in der Bewegungsgeschwindigkeit eingeschrängt war, konnten wir die elegant überholen.

Nachdem wir eine Straße erreichten, wurden wir vom Wandernavi an Bahngleisen entlang zum Biker-Treff Bigge Grill geleitet. An guten Tagen treffen sich dort bis zu 500 Biker. Daniel hat dort ne Bratwurst gegessen, die er erstmal wieder zurückgehen lassen mussten, weil der nette Imbissfachangestellte ungefragt Senf drauf gemacht hat. Wie kann der nur, sieht man doch, dass wir nicht in Lederkombi unterwegs und somit keine Rocker sind. Die etwas fleischlastige Karte, hatte dann doch ein einziges veganes Gericht auf der Karte: Pommes mit Ketchup! Das Notessen fast jeden Veganers. Ganz ehrlich, ich konnte nicht hinschauen, ob in der Fritöse noch was anderes zubereitet wurde, wollte das in dem Moment aber auch echt nicht wissen. Ich hatte HUNGER! Steinigt mich! Tinka hat sich mit dem Hund Besitzers, der hinter dem Zaun seine Kreise zog in Fiepstönen unterhalten und so die harten Rocker etwas genervt und uns ungewollt in den Mittelpunkt gestellt, ich hätte auch den „Hallo-hier-bin-ich-Hut“ anziehen können. Dies veranlasste den Sohn des Besitzers zu uns an den Tisch zu kommen… und der Tinka liebenswürdigerweise Trinken zu geben. Habt ihr gedacht, jetzt kommt schon der Dog-Fight? Ha, verarscht!

Frisch gestärkt ging es kleines Stück an der Landstrasse entlang in den Wald. Das Stück Wald war unglaublich verdreckt mit Sperrmüll. Da hat offensichtlich ein menschliches Schwein den Hausrat der Verstorbenen Schwiegermutter entsorgt. Hoffentlich war die Arme schon tot, sonst vermisst sie jetzt schmerzlich ihren Rollator. Pfui!
Dieses Teilstück der kleinen Wanderung kam wieder besonders hinterrücks. Nach jeder Biegung des Weges, ging es weiter bergauf. Als wir ganz schön aus der Puste aus dem Wald herauskamen öffnete sich der Blick über sanfte Hügel und wir gelangten in ein idyllisches kleines Bauerndorf. Eigentlich war das nur ein Bauernhof mit zwei anderen Häusern drum herum. Wir aus dem Nichts heraus schoss ein zähnefletschender Köter hinter einem Gebäude hervor und stürmte auf uns zu. Tinka ging sofort in den Terminator-Modus und war bereit uns bis aufs Blut zu verteidigen!

Todesmutig mit einem gehörigen Anflug von Größenwahn wollte die kleine Amazonenkriegerin uns verteidigen. Geistesgegenwärtig hob Daniel aber einfach Tinka auf seinen Arm und ich schrie mit zittrigen Knien und einem selbstbewussten NEIN die Dorftöle an. Eingeschüchtert von mir zog, sich das Tier zurück und wir gingen unter Gelächter der Dörfler, die das ganze Schauspiel beobachtet haben, weiter. 
Bald hatten wir den höchsten Punkt erreicht. So langsam reichte es auch mit Bergauf! Zurück durch den Wald ging es wieder an das Ufer des grünblauen Sees. Mittlerweile war dort aber auch ganz schön viel los. Familien mit Kindern in rollenden Wagen und Rentnern in rollenden Stühlen genossen wie wir die Aussicht über das Wasser, auf dem Schwanenpaare ihre Kreise zogen. Mittlerweile kurvten auch schreinde Dreijähige auf Laufrädern und Tretrollern um uns herum. Tinka, die ja so gar kein Interesse an Kindern hat, ist aber leider ein regelrechter Kindermagnet.

Eines der kleinen Menschenkinder umkreiste entgegen der Anordnung der Eltern uns so lange mit seinem Gefährt, weil es Tinka so niedlich fand, bis es mit dem Gesicht auf dem Asphalt bremste. Tja… kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Und weil wir uns darüber amüsiert haben (nachdem wir versucht haben zu helfen -selbstverständlich- wir sind ja keine Unmenschen!) tauchte vor uns wieder ein überparfümiertes Duo auf. Dieses Mal waren die zwei weiblichen Geschlechts und hatten offenbar in Angel gebadet. Leider hatten die zwei am Abend aber nicht genug getrunken und waren somit fit genug, sich nicht von uns überholen zu lassen. Vielleicht waren wir aber auch nur schon so kaputt vom Rundweg, denn mittlerweile waren wir wieder an der Talsperre angelangt und mussten diese nur noch überqueren, um zum Duce zu gelangen.

Wer den Rundweg nachwandern möchte, findet auf meinem Komoot-Profil diese und andere Wanderungen.

Alles Liebe und denkt immer daran:
Die Natur riecht gut genug und mit einer halben Douglas-Parfümerie am Hals könnt ihr Tiere töten!

Euer Wu

Kurzbesuch am Bodensee – Konstanz, meine Heimatstadt

Kurzbesuch am Bodensee – Konstanz, meine Heimatstadt

Anfang Januar 2018 sind wir mit meinem Bruder und seiner Freundin, der wunderbaren Fotografin der Fotos, zum Geburtstag unseres Vaters an den Bodensee gefahren. Einen halben Tag hatten wir Zeit für Sightseeing in meiner Heimatstadt Konstanz.

Wir sind an meiner alten Schule, dem Heinrich-Suso-Gymnasium, vorbei zur Seestraße gelaufen.
Das Gymnasium wurde im Jahr 1604 als Jesuiten-Lyzeum gegründet und im selben Jahr durch Papst Clemens VIII. approbiert. Teilweise diente es als Vorstufe zur Universität.

Es war schon fast frühlingshaft warm und wir hatten das Glück die Alpen fast greifen zu können, denn es herrschte Föhn. Der Föhn ist ein warmer, trockener Fallwind.

Wir sind die Seestraße entlang gegangen bis zum Hafen und dann durch die Niederburg, der Kosnatnzer Altstadt wieder zurück nach Hause. Wir hatten leider viel zu wenig Zeit, aber am Abend stand noch ein Familientreffen an.
Unsere große Familie traf sich auf der Insel Reichenau im Restaurant Bütezettel. Dort wurden wir mit regionalen Speisen, wie Spätzle und hausgemachten Maultaschen verwöhnt. Für jeden war etwas dabei. Ein echter Geheimtipp!

Bütezettel

Seestraße

Auch wenn wir nur wenig Zeit hatten, war es toll fast die ganze Familie zu treffen und mal wieder am See entlang zu schlendern.

 

Wenn ich den See seh, brauch‘ ich kein Meer mehr

Bis Bald euer

Wu

 

Ich danke Jandia für die großartigen Fotos. Wer mehr von Jandia sehen will findet ganz viele tolle Fotos bei Ihren beiden Instagram-Accounts:

jandia92

Wilbur & Morris

Meine erste Wanderung in der neuen Heimat

Meine erste Wanderung in der neuen Heimat

Ende Oktober 2017 bin ich aus beruflichen Gründen von Hamburg nach Siegen gezogen. Was für ein Schritt, aus der Großstadt aufs Land.

Um die Gegend hier kennenzulernen, habe ich mir meine erste Wanderung bei der App Komoot rausgesucht:

Der Einsteiger-Rundweg der Hölle

Ich fuhr mit dem Auto zum Startpunkt, einem Parkplatz in Kirchen. Ich war echt froh, dass der Parkplatz ganz schön weit oben auf nem Hügel – ein Hamburger würde Berg sagen – war, den Weg musste ich also schon mal nicht hoch laufen, aber der Weg ist ja auch für Anfänger.

Vom Parkplatz aus ging es, dann zu Fuß, noch weiter hinauf zum Ottoturm.

Der Ottoturm hat seinen Namen von dem Herren, der 1911 am meisten Geld für den Vorgänger des heutigen Turmes gespendet hat. Aber bis am Fuße des Turmes ankam, war ich das erste Mal auf diesem Rundweg völlig fertig und außer Atem. Das ging so steil bergauf, alter Falter… trotzdem bin ich noch hinaufgestiegen und die Aussicht hat mich echt belohnt.

Nach dem Abstieg ging es auf einem wunderschönen Waldweg durch ein kleines Dorf. Wann kommt denn nun endlich der Druidenstein? Ich gehe ja immer weiter den Berg runter?

Eigentlich dachte ich, dass dieser Stein oben aufm Berg wäre,und siehe da, der Rundweg führte mich wieder bergauf und nicht nur ein bisschen!
Nach etlichen Beinahe-Zusammenbrüchen meinerseits, kam ich endlich bei der Druidenstein genannten Basaltkegel.

Um den Druidenstein ranken sich zahlreiche Sagen und Mythen. Nach Überlieferungen sollen in vorchristlicher Zeit keltische Priester hier am Basaltkoloss eine Kultstätte errichtet haben. Der Sage nach ist „Herke“, die Tochter eines keltischen Stammesfürsten geopfert wurde. Bei Vollmond sei seitdem im Tal das Jammern und Wehklagen der Geopferten von der Höhe des Druidensteins zu hören.
Also ich habe nichts gehört, es war aber auch noch nicht dunkel, als ich oben angekommen bin. Zum Schutz wurde aber auch ein riesiges Kreuz auf den Klotz gepackt. wink

 

Nachdem ich mich an diesem heidnischen Platz etwas ausgeruht habe, ging den Kreuzweg rückwärts nach unten… also vom Ende des Kreuzweges zu dessen Anfang, nicht ich, sonst könnte ich das heute sicher nicht tippen!
Also ging es wieder bergab in Richtung Parkplatz… dachte ich… als ich aus dem Wald kam und sich der Blick öffnete war mein Entsetzen kaum zu überhören. Wahrscheinlich haben die Bewohner des Tales geadcht, ach die alte Herke jammert und wehklagt mal wieder, aber nein das war ich!

Mein Auto stand auf der anderen Seite des Tals!

Denn um zum Auto zu gelangen muss man natürlich erst wieder ganz runter ins Tal… Ich war kurz davor umzudrehen, aber der Weg zurück war ja auch nicht besser. Also hop und die letzten Schritte fast kriechend zum Auto empor geglommen. Als ich mich mehrere Minuten im Auto wieder beruhigt hatte, war ich auch ein wenig stolz auf mich, das geschafft zu haben.

 

Also ich kann euch die Runde echt empfehlen… aber bitte nicht wenn ihr Anfänger und so kleidfüllend seid wie ich seid!

Alles Liebe euer immer noch völlig fertige

WU,

wenn er nur daran denkt!

 

Verkehrsmittel

Mit dem Auto auf den kostenlosen Parkplatz oben in Kirchen „Auf der Sohle„.

Danach zu Fuß

 

Sehenswürdigkeiten

Landschaft

Durch ruhige Wälder und entlang von Landstraßen durch kleinere Dörfer, aber ganz schön bergab und wieder hoch.

Hundekompatibel

Na klar, auch wenn Tinka nicht dabei war, hätte sie ihre wahre Freude daran gehabt.

Nur bei der Turmbesteigung hätte es wahrscheinlich Probleme gegeben.

Queer friendly

Aber voll!

Besonderheiten

Wunderschöne Landschaft mit etwas Geschichte für nen Kurzausflug.

Die Wanderung, die ca 5km lang ist, dauert je nach Fitnesslevel ca eine Stunde.

Altena – Oder der Startschuss zu diesem Blog

Altena – Oder der Startschuss zu diesem Blog

Stümperhaftes Fotomagst Du denken und das völlig zu Recht, oder?

Das ist ein Schnappschuss der Burg bei Altena aus dem fahrenden Zug heraus. Dieses Bild begründet den Start dieses Blogs. Ich postete es während der Fahrt auf Facebook, wie ich es schon oft Handyfotos von unterwegs aus getan habe. Aber dieses Mal schrieb eine Freundin:

Mach doch mal ein Blog: Der Wu tourt durch Deutschland

Hm… warum eigentlich nicht und hier ist nun mein erster Beitrag meines nagelneuen, mega trendigen, vielleicht für viele völlig uninteressanten, unwichtigen, überflüssigen, für andere unterhaltsamen, lange überfälligen, informativen Travelblogs.
Wenn Du wissen willst wer ich bin und warum ich das hier mache, klick auf die Links und lese es nach.

Zurück zum obigen Foto und wie es dazu kam:

Am 27.12.17 bekam ich überraschend für den Rest des Jahres Urlaub und dann habe ich mir spontan ein Zugticket gekauft und bin von Mudersbach/Niederschelderhütte nach Hamburg gefahren.
Muder…was? Nieder..wie?
Seit Ende Oktober wohne ich in Mudersbach im Landkreis Altenkirchen bei Siegen, zumindest laut Katasteramt. Laut den Mudersbachern wohne ich in Niederschelderhütte, laut den Einwohnern von Niederschelderhütte ganz eindeutig in Mudersbach. In Wirklichkeit wohne ich genau an der Grenze. Mein Haus steht in Mudersbach (Rheinland-Pfalz), aber die Grundstücksgrenze ist gleichzeitig die Grenze zu Nordrhein-Westfalen und somit zu Niederschelderhütte. Verwirrt? Das war ich die ersten Tage auch. Das legt sich, versprochen.

Mudersbach

Mudersbach

Streckenabschnitt 1 – von Niederschelden Nord nach Siegen

Der ist ehrlich gesagt völlig uninteressant und ist hier nur der Vollständigkeit halber genannt. Es geht von Niederschelden Nord mit der Regionalbahn nach Siegen.

Streckenabschnitt 2 – Von Siegen nach Hagen

Das war der Teil der Reise, der mich wirklich überrascht hat und von dem ich euch erzählen möchte.

Als Ruhr-Sieg-Express fährt auf dieser Strecke der Abellio R16. Nachdem man Kreuztal verlassen hat, fährt man die ganze Zeit an der Lenne entlang durch’s Sauerland. Man überquert auf etlichen Brücken immer wieder den Fluss, während an einem grünen Wälder und romantischen Hügel vorbeiziehen.
MAn hält in wunderschönen Fachwerk-Städtchen, von deren Namen ich im Leben noch nicht gehört habe: Finnentrop, Plettenberg, Werdohl und eben Altena, wo das obige Foto entstand. Da mir noch nicht bewußt war, dass ich euch von dieser wunderschönen Fahrt erzählen wollte, habe ich auch noch keine Fotos davon gemacht – Ich gelobe Besserung und das wird mir sicher nicht noch einmal passieren!

Ich werde mit meinem Schatz aber ganz sicher noch einmal diesen Streckenabschnitt befahren und dann in ALtena aussteigen, um die Burg zu besichtigen und wenn das geschehen ist, werdet ihr als erste Bilder davon zu sehen bekommen.

Streckenabschnitt 3

Der letzte und längste Streckenabschnitt geht von Hagen über Osnabrück und Bremen bis nach Hamburg. Das Land wird immer flacher und die Fahrt wieder tröge. Nach fast 6 Stunden wurde ich dann am Bahnhof abgeholt und kann so den Jahreswechsel im Kreise meiner Lieben verbringen.

Glücklich in Hamburg

Am Jungfernstieg in Hamburg

Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch und ein glückliches Jahr 2018

Euer Wu

Für die ganz Neugierigen gibt es hier mehr Informationen

Altena

Verkehrsmittel

Der schönste Teil der Strecke wird vom Abellio als Ruhr-Sieg-Express befahren. 

Den günstigsten Preis erhält man, wenn man das SchönerTagTicket NRW kauft, damit kann man von 9:00Uhr bis 3:00 Uhr des Folgetages so viel fahren wie man möchte. Vor allem, wenn man unterwegs mal aussteigen möchte. Die Züge fahren mindestens jede Stunde meist auch jede halbe Stunde.

Für eine Person kostet das 30,-€ für Gruppen bis 5 Personen 44,-€

Hunde dürfen kostenlos mitfahren.

 

Sehenswürdigkeiten

Landschaft

Das Sauerland

Das Sauerland liegt im Süden Westfalens; es umfasst vor allem den ehemals zur Grafschaft Mark und zum Herzogtum Westfalen gehörenden, nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges sowie angrenzende Gebiete. Da Regionen immer einer freien Grenzziehung unterliegen und da die Region Sauerland nicht auf ein historisches Territorium zurückgeht, existiert keine feste Grenzdefinition.

Quelle: Wikipedia

Hundekompatibel

Wenn man die Burg oder Museen besichtigen will, hat man Probleme den Hund unterzubringen.

Hunde reisen im Nahverkehr in NRW grundsätzlich kostenlos mit.

Die Beförderungsbedingungen NRW sagen folgendes:

(1) Fahrgäste können, ohne hierauf einen Rechtsanspruch zu haben, Tiere unentgeltlich
mitnehmen, wenn dadurch die Sicherheit und Ordnung des Betriebes nicht gefährdet
ist und andere Fahrgäste nicht belästigt werden.
(2) Hunde bedürfen grundsätzlich der Aufsicht durch eine geeignete Person. Sie
müssen kurz angeleint werden. Hunde, die Mitreisende gefährden können, müssen
zudem einen Maulkorb tragen.
(3) Hunde dürfen nicht auf Sitzplätzen untergebracht werden

Quelle: BB Nahverkehr NRW

Queer friendly

Wenn man damit umgehen kann, dass die Leute etwas schauen, wenn  man Händchen hölt oder sich einen Kuss gibt, dann gibt es keine Probleme. Wir sind halt nicht in der Großstadt! wink

Besonderheiten

Da der Rhur-Sieg-Express auch von Essen fährt, ist dieser Ausflug auch vom Rhurgebiet aus ein wundervoller Kurztipp.

Der Tagesausflug kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden, da das Farbenspiel des Waldes sich immer wieder verändert.