Wasser, Wald, Weihrauch und ein Job-Angebot

Wasser, Wald, Weihrauch und ein Job-Angebot

Bei bestem Cabrio Wetter bin ich mit meinem Nicht-Cabrio nach Astern aufgebrochen. Ich hatte mich mal wieder bei komoot inspirieren lassen und begab mit entlang der Sieg nach Betzdorf und von dort ins Hinterhinterhinterland. Durch enge Kurven und grüne Wälder führte mich der Weg auf einen kleinen Parkplatz mit Waschbeton-Vespertisch. Ich fuhr die Wanderstöcke aus, schnürte die Wanderschuhe, startete die WanderApp (ja, ich bin mittlerweile recht gut ausgestattet mit Wander-Schnickschnack!) und startete mein Hörbuch. Ich höre euch schon sagen: „Waaaaaas?! Hat der sie nicht mehr alle?! Der hört doch nichts mehr von der Natur. Wer läuft denn mit Kopfhörer durch den Wald?“ ICH! Und ich habe sie wirklich nicht mehr alle, aber das hat damit nichts zu tun! Dafür gibt es wirklich Gründe: erstens bekomme ich über die Kopfhörer die Navigationshinweise der App. Also rechts, links, sie haben den Weg verlassen usw. und B. … hasst ihr das auch so sehr wie ich? erst erstens dann b, statt zweitens? Übel oder, aber ich hatte gerade Lust euch zu ärgern. 😉 also zweitens bin ich schwerhörig und ich höre die hohen leisen Töne so gut wie gar nicht. Also Bachrauschen, Vogelgezwitscher, Fahrräder die von hinten kommen… all das nehme ich nicht wahr. Das muss alles schon eine gewissen Laustärke erreichen, bis ich es hören kann. In der Regel höre ich Vogelgezwitscher nur von dem nervigen Vogel morgens um 5 vor meinem Fenster, der sich die Seele aus dem Federleib brüllt.
Da also der Wald für mich sehr still ist, zu still, habe ich es mir angewöhnt nebenher ein Hörbuch zu hören. Natürlich nur, wenn ich alleine unterwegs bin!

Los ging es also auf dem Parkplatz in Astern. Wer die Wanderung auch mal unternehmen will, kann sich über den untenstehenden Link die Wanderung in seinem komoot-Profil speichern.

Ganz gemächlich ging es über den gut befestigten Waldweg leicht bergab. Da dieser Weg auch bei rasanten Mountainbikern, Jogerinnen mit neonfarbenen Sportleggins, Kinderwagen schiebenden Familienvätern und Rentnerpärchen sehr beliebt ist, muss man natürlich etwas vorsichtig sein und sollte sich an die geltende Straßenverkehrsordung halten… also rechts laufen und links überholen. Was auch auf keinen Fall vergessen werden darf: Grüße jeden, der Dir entgegen kommt! Gaaaanz wichtig!

 

Links neben mir ging es ganz schön steil bergab und ganz unten konnte ich Wasser erkennen. Wenn Du Dich ganz doll anstrengst, kann Du es auf dem Foto links sehen. Das Blau so ziemlich in der Mitte, nicht das Blaue oben, das ist der Himmel. *theatralischesaugenrollen*. Da der Name der Wanderung zaghaft angedeutet hat, dass es zum Wasser geht (Wasserlehrpfad, gell… kann man von ausgehen) konnte ich mein Pech kaum fassen. Ich hatte doch dieses Mal extra geschaut, dass es nicht wieder so ein Höllenritt wird, wie so oft davor. Schwubs nochmal in die App geschaut und da stehen tatsächlich nur 60 Höhenmeter zum Bewältigen drin… hm… nun dann weiter durch den Wald. Schnell ging es dann ab vom Weg auf einem unbefestigten Waldweg ziemlich steil bergab, vorbei an zart blühenden kleinen weißen Blumen und keuchenden Senioren auf Bänken. Unten angekommen erwartet mich der kleine Bachlauf mit einer hässlichen Metall-Brücke und im Wasser spielenden Hunden.

Da bekanntlich alles was runter geht auch wieder hoch muss, vor allem wenn dort dein Auto steht, begann nun der Anstieg, denn ich hatte den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Vorbei an einem mittelaterlichen Schieferstollen stieg der Weg wieder sanft an. Da hatte ich wirklich schon Schlimmeres erlebt. Nun begann auch der Wald- und Wasserlehrpfad. Auf mannigfaltigen Bildtafeln wurde so einige interessante  und nicht wirklich interessante Dinge erklärt und laden zum Verweilen ein. Es gibt auch genug Rastmöglichkeiten an der gesamten Wegstrecke, aber die waren meist belegt von Wurstbrotessenden Menschen älterer Gattung und oder Familien mit Offroad-Kinderwagen. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, in Hamburg hätten die bestimmt noch ne Halterung für den Latte Macchiato oder die Club Mate dran gehabt. Da ich mittlerweile konditionell so gut aufgestellt bin, konnte ich nur -noch wenig käuchend- stilvoll an den belegten Plätzen vorbei marschieren und hatte die Pause nicht nötig. Ha!

Da im Titel der Wanderung ja auch die Abtei Marienstatt erwähnt wurde, hielt ich die ganze Zeit Ausschau, ob ich die ersten Anzeichen sakraler Bauten über dem Wald thronen sehen konnte. Nö, nix da, die Abtei tauchte ganz unvermittelt direkt vor mir auf. Der Blick öffenet sich und über die alten Klostermauern hinweg erschien die wunderschöne Basilika. Wie es sich gehört, nahm ich die Mütze ab, schaltet das Hörbuch aus und ging hinein. Die Messe konnte noch nicht lange her sein, denn die Luft war noch ganz geschwängert vom Weihrauchduft. Ich liebe diesen Geruch, obwohl ich nicht religös bin und eigentlich nie gerne in den Gottesdienst gegangen bin, aber ich liebe die Atmosphäre in Kirchen. Das habe ich meiner Mutter zu verdanken, die uns als Kinder immer in sämtliche Kirchen geschleppt hat.
Bei mir in der Familie ist es Tradition, dass man in jeder Kirche eine Kerze für die Lieben anzündet und dies mache ich immer gerne. Ich denke dann an die verstorbenen Familienmitglieder und Freunde, aber auch an die Lebenden und wünsche Ihnen so alles Gute im Leben. Ich bete nicht zu Gott, aber zu irgendetwas Höherem… wer weiß… Vielleicht habe ich auch an Dich gedacht.
Nach einem Abstecher durch den barocken Rosen- und Kräutergarten stand ich vor einem Biergarten, der zur Klosterbrauerei gehört. Eigentlich hatte ich etwas Durst, aber der Biergarten war ziemlich voll und auf so viele Leute hatte ich keine Lust. Also lief ich wieder zurück in den Wald, wie ein verschrecktes Rehlein. Wieder in menschenleereren Gefilden angekommen, sagte mir die WanderApp, dass ich bald wieder am Startpunkt der Wanderung war. Es ging nochmal ein schönes entspanntes Stück durch den Wald, vorbei an Holzskulpturen, die an naive Kunst erinnerten. Vielleicht war der Urheber aber auch nur unbegabt, wer weiß, ein Name stand nicht dran.
Ja, das ist ein Bär. Also der holzige Typ rechts natürlich. Zumindest vermute ich das. Nach einem kleinen Selfie für euch, damit ihr nicht vergesst, wie ich aussehe, erklomm ich die letzten Meter des Pfades und gelangte wieder zu meinem Auto.

Überraschend entspannt nach dieser 5,5km langen kurzen Wanderung, fuhr ich wieder nach Hause. Dort angekommen fiel ich aufs Sofa und wachte 3 Stunden später wieder auf. Deshalb bin ich auch jetzt noch fit und kann diesen Beitrag schreiben. Verdammt, in 6Std muss ich wieder aufstehen und zur Arbeit.

Bis bald
Euer Wu

PS: Ich hatte euch ja noch Job-Angebot versprochen.

Sehen Sie bitte rechts ->
Falls Sie der Ruf ereilen sollte 😉

Versprochen ist versprochen

Versprochen ist versprochen

Die Freusburg

In meinem Beitrag, warum ich dieses Blog überhaupt schreibe, habe ich ein Beitragsbild gewählt, wozu ich euch noch einen Bericht schuldig bin. Versprochen hatte ich es ja. Et voila, hier isser.

Als ich das erste Mal von Mudersbach Richtung Kirchen im Kreis Altenkrichen gefahren, erschien sie auf einmal hoch oben thronend im Wald, die Freusburg. Mit diesem Anblick hatte ich nicht gerechnet, und da ich keine Zeit hatte, musste der Besuch der Burg warten. Da wir alte Gemäuer ganz spannend finden, so lange wir nicht darin wohnen müssen, habe ich mir den Besuch für einen Tripp mit meinem Schatz aufgespart.
Nach kurzer Internetrecherche hatte ich leider rausfinden müssen, dass nur noch das Äußere alt war und eine Besichtigung von innen weder möglich noch sehenswert ist… Was mir aber auch gleich klar war: Da laufe ich nicht hoch! Die Höllenrunde war noch nicht lange her.

Auf dem Weg zur Madonna Runde am Höhwald (noch ein Bericht, den ich euch erstmal versprechen muss), fuhr ich mit meinen beiden Lieblingen Richtung Kirchen. Nach einer Kurve tauchte sie auf, die Freusburg, eine frühmittelalterliche Höhenburg, die im Jahre 913 unter dem Namen Fruodeesbraderofanc das erste Mal erwähnt wurde. Der älteste Teil der heutigen Burg wurde wahrscheinlich gegen 1100 gebaut. 1580 wurde sie erneuert und seit 1928 dient sie als Jugendherberge. 1986 wurde die Burg komplett renoviert und es entstand ein großzügiger Anbau.

Die Anfahrt zur Burg ist echt abenteuerlich. Durch schmale Straßen, mit einer Steigung, die selbst mir das ein oder andere Stoßgebet an die große allmächtige Göttin entlockt haben, haben wir mit unserem kleinen Fiat den Berg erklommen. Oben angekommen, konnten wir im dichten Nebel, diesen mystischen Ort zu mindest von außen etwas erkunden, aber ganz ehrlich, mehr als ne halbe Stunde haben wir nicht gebraucht.
Aber das machte nichts, denn die Freusburg war ja nicht das Hauptziel unseres Ausflugs und das sollte es auch nicht sein, denn sonst ist man enttäuscht. Aber wenn ihr mal dran vorbei fahrt, erklimmt den Berg und genießt den sicherlich schönen Ausblick, wenn es nicht gerade so neblig ist wie bei uns.

Fahrt einfach mal hoch, aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt was die Steigung angeht!

Euer Wu

Altena – Oder der Startschuss zu diesem Blog

Altena – Oder der Startschuss zu diesem Blog

Stümperhaftes Fotomagst Du denken und das völlig zu Recht, oder?

Das ist ein Schnappschuss der Burg bei Altena aus dem fahrenden Zug heraus. Dieses Bild begründet den Start dieses Blogs. Ich postete es während der Fahrt auf Facebook, wie ich es schon oft Handyfotos von unterwegs aus getan habe. Aber dieses Mal schrieb eine Freundin:

Mach doch mal ein Blog: Der Wu tourt durch Deutschland

Hm… warum eigentlich nicht und hier ist nun mein erster Beitrag meines nagelneuen, mega trendigen, vielleicht für viele völlig uninteressanten, unwichtigen, überflüssigen, für andere unterhaltsamen, lange überfälligen, informativen Travelblogs.
Wenn Du wissen willst wer ich bin und warum ich das hier mache, klick auf die Links und lese es nach.

Zurück zum obigen Foto und wie es dazu kam:

Am 27.12.17 bekam ich überraschend für den Rest des Jahres Urlaub und dann habe ich mir spontan ein Zugticket gekauft und bin von Mudersbach/Niederschelderhütte nach Hamburg gefahren.
Muder…was? Nieder..wie?
Seit Ende Oktober wohne ich in Mudersbach im Landkreis Altenkirchen bei Siegen, zumindest laut Katasteramt. Laut den Mudersbachern wohne ich in Niederschelderhütte, laut den Einwohnern von Niederschelderhütte ganz eindeutig in Mudersbach. In Wirklichkeit wohne ich genau an der Grenze. Mein Haus steht in Mudersbach (Rheinland-Pfalz), aber die Grundstücksgrenze ist gleichzeitig die Grenze zu Nordrhein-Westfalen und somit zu Niederschelderhütte. Verwirrt? Das war ich die ersten Tage auch. Das legt sich, versprochen.

Mudersbach

Mudersbach

Streckenabschnitt 1 – von Niederschelden Nord nach Siegen

Der ist ehrlich gesagt völlig uninteressant und ist hier nur der Vollständigkeit halber genannt. Es geht von Niederschelden Nord mit der Regionalbahn nach Siegen.

Streckenabschnitt 2 – Von Siegen nach Hagen

Das war der Teil der Reise, der mich wirklich überrascht hat und von dem ich euch erzählen möchte.

Als Ruhr-Sieg-Express fährt auf dieser Strecke der Abellio R16. Nachdem man Kreuztal verlassen hat, fährt man die ganze Zeit an der Lenne entlang durch’s Sauerland. Man überquert auf etlichen Brücken immer wieder den Fluss, während an einem grünen Wälder und romantischen Hügel vorbeiziehen.
MAn hält in wunderschönen Fachwerk-Städtchen, von deren Namen ich im Leben noch nicht gehört habe: Finnentrop, Plettenberg, Werdohl und eben Altena, wo das obige Foto entstand. Da mir noch nicht bewußt war, dass ich euch von dieser wunderschönen Fahrt erzählen wollte, habe ich auch noch keine Fotos davon gemacht – Ich gelobe Besserung und das wird mir sicher nicht noch einmal passieren!

Ich werde mit meinem Schatz aber ganz sicher noch einmal diesen Streckenabschnitt befahren und dann in ALtena aussteigen, um die Burg zu besichtigen und wenn das geschehen ist, werdet ihr als erste Bilder davon zu sehen bekommen.

Streckenabschnitt 3

Der letzte und längste Streckenabschnitt geht von Hagen über Osnabrück und Bremen bis nach Hamburg. Das Land wird immer flacher und die Fahrt wieder tröge. Nach fast 6 Stunden wurde ich dann am Bahnhof abgeholt und kann so den Jahreswechsel im Kreise meiner Lieben verbringen.

Glücklich in Hamburg

Am Jungfernstieg in Hamburg

Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch und ein glückliches Jahr 2018

Euer Wu

Für die ganz Neugierigen gibt es hier mehr Informationen

Altena

Verkehrsmittel

Der schönste Teil der Strecke wird vom Abellio als Ruhr-Sieg-Express befahren. 

Den günstigsten Preis erhält man, wenn man das SchönerTagTicket NRW kauft, damit kann man von 9:00Uhr bis 3:00 Uhr des Folgetages so viel fahren wie man möchte. Vor allem, wenn man unterwegs mal aussteigen möchte. Die Züge fahren mindestens jede Stunde meist auch jede halbe Stunde.

Für eine Person kostet das 30,-€ für Gruppen bis 5 Personen 44,-€

Hunde dürfen kostenlos mitfahren.

 

Sehenswürdigkeiten

Landschaft

Das Sauerland

Das Sauerland liegt im Süden Westfalens; es umfasst vor allem den ehemals zur Grafschaft Mark und zum Herzogtum Westfalen gehörenden, nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges sowie angrenzende Gebiete. Da Regionen immer einer freien Grenzziehung unterliegen und da die Region Sauerland nicht auf ein historisches Territorium zurückgeht, existiert keine feste Grenzdefinition.

Quelle: Wikipedia

Hundekompatibel

Wenn man die Burg oder Museen besichtigen will, hat man Probleme den Hund unterzubringen.

Hunde reisen im Nahverkehr in NRW grundsätzlich kostenlos mit.

Die Beförderungsbedingungen NRW sagen folgendes:

(1) Fahrgäste können, ohne hierauf einen Rechtsanspruch zu haben, Tiere unentgeltlich
mitnehmen, wenn dadurch die Sicherheit und Ordnung des Betriebes nicht gefährdet
ist und andere Fahrgäste nicht belästigt werden.
(2) Hunde bedürfen grundsätzlich der Aufsicht durch eine geeignete Person. Sie
müssen kurz angeleint werden. Hunde, die Mitreisende gefährden können, müssen
zudem einen Maulkorb tragen.
(3) Hunde dürfen nicht auf Sitzplätzen untergebracht werden

Quelle: BB Nahverkehr NRW

Queer friendly

Wenn man damit umgehen kann, dass die Leute etwas schauen, wenn  man Händchen hölt oder sich einen Kuss gibt, dann gibt es keine Probleme. Wir sind halt nicht in der Großstadt! wink

Besonderheiten

Da der Rhur-Sieg-Express auch von Essen fährt, ist dieser Ausflug auch vom Rhurgebiet aus ein wundervoller Kurztipp.

Der Tagesausflug kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden, da das Farbenspiel des Waldes sich immer wieder verändert.