Und ewig rufen die Wälder… oder doch die Heide?

Und ewig rufen die Wälder… oder doch die Heide?

Alleine an einem Sonntag im großen Haus und die Decke fällt einem auf den Kopf. Also, was tun?
Ich habe meine momentane Lieblings-Wander-App Komoot aktiviert und geschaut, was es hier in der Nähe für nen hübschen Rundweg gibt. Es gibt echt viele hier, aber der Fehler mit dem Einsteiger-Rundweg der Hölle wird mir kein zweites Mal passieren. Dieses Mal achte ich nicht nur auf die Länge der Wanderung sondern auch auf die Höhenmeter! 300 Höhenmeter sind nämlich ganz schön viel! Also suchte ich mir eine Tour mit lediglich 150 Höhenmetern Unterschied aus. Dem aufmerksamen Leser wird mein Fehler schon aufgefallen sein… Fragt mich bitte nicht, wie ich auf 300 Höhenmeter kam?! Aber das war leider in meinem Kopf… die „Höllentour“ hatte lediglich 150m hoch und 180m runter (äääähhh, mir fällt gerade auf… wie geht denn das auf nem RUNDweg? Egal, ich bin ja wieder angekommen, wahrscheinlich „a clitch in the matrix“) und dazu nur 4,9km.
Meine ausgesuchte Tour mit 150m hoch und 150m runter, war also gar nicht soooo anders, und dazu noch über 9km lang. Ich gebe es jetzt schon zu, ich habe zum Schluss den Weg um einen halben Kilometer abgekürzt. Ich konnte einfach nicht mehr.

Welche Runde hat sich der WU denn heute ausgesucht?

Parkmöglichkeiten

Trupbach ist ein wunderschönes kleines Dorf und dort stellt man für diese Runde am besten sein Auto ab. Parkmöglichkeiten gibt es hier echt genug. Vor allem sonntags, wenn die wenigen Geschäfte geschlossen haben.

Nach einem kurzen Marsch durch das Dorf, geht es sehr schnell in den Wald. Da habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass ich die falschen Schuhe anhabe. Ich dachte mit Sneakers und dicken Socken kann mir nichts passieren, dass aber offensichtlich wenige Tage vor mir ganze Trecker-Herden durch die Wälder gefahren sind und die Wege dermaßen aufgeweicht haben, dass ich mehrfach im Matsch fast steckengeblieben bin, hat mir ja keiner vorher gesagt. Am Montag danach habe ich mir gleich Trecking-Schuhe gekauft, gabs zum Glück grad im Angebot beim örtlichen Discounter.

Nicht nur, dass es im Wald elends matschig war, nein es ging auch bergauf und das nicht nur ein bisschen. Ich fühlte sofort wieder an die Höllentour zurück erinnert und prüfte in der App die oben schon erwähnten Höhenmeter. Verdammt! Warum nicht eher? Jetzt musste ich erkennen, dass mich die selben Strapazen erwarten würden. Aber was solls, die Schuhe sind eh schon im Arsch und der innere Schweinehund eigentlich überwunden, obwohl der in diesem Moment schon wieder Tief Luft holte, um ganz laut anzuschlagen. Also weiter gings. Und das sollte sich auszahlen.

Nachdem ich den schlimmsten Anstieg im Kriechtempo dem Herzinfarkt nahe mit xMal fast gebrochenen Beinen, weil ich Schlamm mehrmals den Halt verlor, überstanden hatte, öffnete sich der Wald und gab eine Landschaft frei, die mich gedanklich sofort in die Lüneburger Heide beamte!

Neeee, wat is dat schön hier!

… also im Sommer, oder wenn der Ginster blüht… jetzt pfiff der Wind und es begann zu schneien, während mir der Rotz an der Nase gefror… Aber wenigsten hatte ich meine schützende FC St.Pauli Mütze aufm Kopf und den dicken Schal unter der windichten Jacke. Nichtsdestotrotz war ich von dem Anblick echt geflasht. Was für eine wunderbare Natur mit den Magerwiesen auf diesem ehemaligen Truppenübungsplatz der Belgier. Denn da war ich mittlerweile angekommen. Die Trupbacher Heide ist ein Biotop mit ganz besonderen Gräsern, Blühplanzen und natürlich auch Tieren. Jetzt im Winter begegnet da einem wahrscheinlich nur ne bekloppte Tunte in matschigen Sneakers, aber das ist auch ein possierliches Tierchen 😉 Diese Gelände wurde, nachdem es von den Belgiern verlassen und hoffentlich von jeglichem militärischen Gebombe besäubert wurde, in ein Naturschutzgebiet umgewandelt.

Dort begegnete ich dann auch den ersten Menschen. Dies ist offensichtlich eine ganz besonders beliebte Gegend für Spaziergänge mit den Hunden, obwohl man diese eigentlich an der Leine halten muss, weil es hier viele Vögel gibt, die auf dem Boden brüten und leben. Ich hoffe, dass sich außerhalb des Winters die Hundehalter daran halten. Die App leitete mich wie ein Navi prima durch das Gelände und als ich auch die Hochheide passiert habe (denn immer wenn man denkt, jetzt hat man den höchsten Punkt erreicht, kommt hinter einem Wäldchen noch ein Hügel und noch einer und noch einer), führte sie mich wieder in den Wald Richtung Trupbach zurück. Das Schneetreiben wurde immer stärker, meine Schuhe immer nasser und meine Wunsch nach dem Ende der Tour immer größer. Als ich wieder die ersten Häuser und damit echten Anzeichen der menschlichen Zivilisation erreichte, freute ich mich auf die Heizung im Auto. Ha! Zu früh gefreut! Die App wollte mich doch tatsächlich wieder aus dem Dorf in den Wald führen, um einen sicherlich schöneren Weg zurück zum Auto zu nehmen. Aber da hat die Technik die Rechnung ohne den Wirt gemacht, also ohne mich! Ich habe todesmutig den empfohlenen Weg verlassen und bin einfach an der Dorfstrasse entlang OHNE GEHWEG zurück zum Auto gelaufen und habe so den Tripp um 500m verkürzt.

Es war wirklich eine tolle Tour, aber im Sommer ist sie bestimmt noch schöner! Und mit richtigem Schuhwerk!

Zu eurer Beruhigung: Wenn ich so eine Tour alleine mache, schicke ich meinem Schatz einen Link, auf dem er die ganze Zeit schauen kann, wo ich bin. Also falls mir was passiert, weiß er wo ich bin… so lange der Akku des Handys hält.

Bis Bald

Dein wieder trockener WU mit neuen Schuhen

Zusätzliche Infos zur Trupbacher Heide mit pdf zum gratis Download, auf dem verschiedene Wanderwege verzeichnet sind und etwas Hintergundwissen erzählt wird, findet ihr hier.

Kurzbesuch am Bodensee – Konstanz, meine Heimatstadt

Kurzbesuch am Bodensee – Konstanz, meine Heimatstadt

Anfang Januar 2018 sind wir mit meinem Bruder und seiner Freundin, der wunderbaren Fotografin der Fotos, zum Geburtstag unseres Vaters an den Bodensee gefahren. Einen halben Tag hatten wir Zeit für Sightseeing in meiner Heimatstadt Konstanz.

Wir sind an meiner alten Schule, dem Heinrich-Suso-Gymnasium, vorbei zur Seestraße gelaufen.
Das Gymnasium wurde im Jahr 1604 als Jesuiten-Lyzeum gegründet und im selben Jahr durch Papst Clemens VIII. approbiert. Teilweise diente es als Vorstufe zur Universität.

Es war schon fast frühlingshaft warm und wir hatten das Glück die Alpen fast greifen zu können, denn es herrschte Föhn. Der Föhn ist ein warmer, trockener Fallwind.

Wir sind die Seestraße entlang gegangen bis zum Hafen und dann durch die Niederburg, der Kosnatnzer Altstadt wieder zurück nach Hause. Wir hatten leider viel zu wenig Zeit, aber am Abend stand noch ein Familientreffen an.
Unsere große Familie traf sich auf der Insel Reichenau im Restaurant Bütezettel. Dort wurden wir mit regionalen Speisen, wie Spätzle und hausgemachten Maultaschen verwöhnt. Für jeden war etwas dabei. Ein echter Geheimtipp!

Bütezettel

Seestraße

Auch wenn wir nur wenig Zeit hatten, war es toll fast die ganze Familie zu treffen und mal wieder am See entlang zu schlendern.

 

Wenn ich den See seh, brauch‘ ich kein Meer mehr

Bis Bald euer

Wu

 

Ich danke Jandia für die großartigen Fotos. Wer mehr von Jandia sehen will findet ganz viele tolle Fotos bei Ihren beiden Instagram-Accounts:

jandia92

Wilbur & Morris

Wer ist denn da unterwegs?

Wer ist denn da unterwegs?

Mein Name ist Andreas, kurz „der Wu“. Woher der Name kommt… ohje, das ist schon lange her… Zu meiner Anfangszeit als Hobby-Fotograf, wollte ich nicht meinen ganzen Namen ins Internet stellen, habe meinen Nachnamen abgekürzt und nannte mich Mr. Wu. Ich dachte das wäre ne ganz knorke Idee, aber als ich dann eine eigene Internetseite bauen wollte, viel mir auf, dass so einige China-Restaurants heissen und mit China habe ich so rein gar nichts am Hut, außer, dass ich gerne mal Chinesisch esse.
Also habe ich das verworfen, aber der Name blieb bei vielen hängen. Außerdem entwickelte sich in der Zwischenzeit eine ganze Wu-Sippschaft, da ein Teil meiner wirklich großern Familie die Abkürzung unseres Namens z.B. auf Facebook übernommen haben.

Wer steckt hinter dem Wu?

Mein richtiger Name ist Andreas Wussow und ich bin im Januar 1980 in Konstanz am Bodensee geboren und dort auch aufgewachsen. Nach dem Abitur wollte ich unbedingt die große weite Welt sehen und bin nach München gezogen. Dort habe ich ganz tolle Menschen kennengelernt. Leider blieb ich nur ein halbes Jahr in der bayrischen Landeshauptstadt, weil mich das Studium der Informatik – bitte fragt mich nicht, wie ich auf den Trichter gekommen bin – so gar nicht angesprochen hat. Aufgrund eines Jobangebotes zog ich kurzerhand nach Göttingen. Da arbeitete ich als Handyverkäufer, bis die Butze Pleite machte, weil der Chef verknackt wurde… lange und ganz andere geschichte, die hier nichts zur Sache tut.
Also saß ich arbeitslos in Göttingen rum und jobbte in der Gastronomie. Weil das Jobben aber auch nicht die Rente sichern kann, entschied ich mich wieder zu studieren… BWL… auch hier möchte ich darum bitten, nicht zu fragen warum. Denn wie man ahnt, habe ich auch das nicht abgeschlossen, sondern nach 5 Semestern abgebrochen, um eine Ausbildung zum Kosmetiker zu machen. Das war dann sehr lange dann in Hamburg mein Job, bis ich immer mehr anfing Seminare zu geben und zu unterrichten.
Vor kurzem wurde ich dann von einer großen Kosmetikfirma festangestellt, um Seminare zu geben und bei der Entwicklung von Produkten mitzuarbeiten. Dafür musste ich Hamburg wieder verlassen und bin jetzt nach Mudersbach bei Siegen gezogen.

Aber warum jetzt ein Reiseblog?

Wie ihr bestimmt bemerkt habt, bin ich immer meinem Bauchgefühl gefolgt und so ganz schön rumgekommen. Da das Fotografieren immernoch zu meinen großen Leidenschaften gehört, so wie die Kunst und die Musik, gehe ich immer mit offenen Augen durch die Welt und entdecke voller Neugier gerne neue Orte. Da ich den sozialen Medien schon immer recht aktiv war, bzw. es immer noch bin, habe ich meine Freunde immer wieder mit den Geschichten unserer Reisen beglückt… manche sagen auch genervt… und so kam es zu der Idee dieses Blogs, die nicht meine war! Ich fand das aber gleich prima.

Ich sehe Schönheit an Orten, an denen sie sonst kaum einer sucht. Ob ich nun alleine durch Wälder wandere, mit dem Zug zu meiner Familie fahre oder mit meinem Mann und meinem Hund vereise.

Wo kommen die Zwei denn auf einmal her?

Ich habe meinen Schatz vor über 15 Jahren in Göttingen kennen- und liebengelernt. Nach einem Jahr Fernbeziehung, denn er lebte in Hamburg, bin ich zu ihm gezogen. Nach ein paar Jahren in einer kleinen Einzimmer-Wohnung im Hamburger Speckgürtel, sind wir nach Hamburg gezogen.

Wir sind ein ganz normales schwules Paar, das nach 14 Jahren des Zusammenlebens wieder eine Fernbeziehung eingegangen ist. Schuld daran sind berufliche Veränderungen von mir, dem Wu.

Seit dem Ende ihres erstes Lebensjahres lebt bei uns noch eine kleine Mischlingsdame mit Namen Tinka, die nun schon 7 Jahre alt ist. Vom ersten Jahr wissen wir nicht viel, ausser dass es ihr nicht wirklich gut gegangen sein kann, weil sie bei jeder schnellen Handbewegung zusammenzuckte… man kann sich ja denken, was sie früher erleben musste… Die Kleine ist unser ein und alles.

Leider kann ich sie nur an den Wochenende sehen, da sie bei meinem Schatz geblieben ist.

Worum wird es in diesem Blog gehen?

Vorrangig natürlich um mich und meine Unternehmungen, aber natürlich auch wie es sich als schwules Paar mit Hund reist. Ich werde persönliche Erlebnisse teilen, die natürlich rein subjektiv sind. Es wird sicher auch der ein oder andere Hotel-Tipp dabei sein, aber auch hier sage ich nur meine/unsere subjektive Meinung! Wehe es beschimpft mich jemand, weil er oder sie die Orte nicht so super fand wie ich! 😉

Ich werde von vergangenen Reisen erzählen, die wir schon vor einigen Jahren unternommen haben, aber auch von bevorstehenden Trips. So wie es mir gerade gefällt. Ich bin niemandem gegenüber verpflichtet. Sollte dies doch einmal der Fall sein, wird das am Anfang des Artikels klar erkennbar sein.

Wenn Du Fragen haben solltest zu Orten, Reisen, Hundehaltung oder was auch immer, nutze die Kommentar-Funktion oder schreib mir eine E-Mail.

Ich freue mich auf eine schöne gemeinsame Zeit

Dein Wu

 

Aber warum?

Aber warum?

Warum noch ein Reise-Blog?

Mein Mann, mein Hund und ich sind gezwungener Maßen viel unterwegs, da wir es gewagt haben nach 13 Jahren tagtäglichem Aufeinandersitzen uns räumlich zu trennen. Ich habe Ende Oktober 2017 angefangen in Eiserfeld zu arbeiten. Eiserfeld ist ein Ortsteil von Siegen und das liegt im Siegerland, zwischen Frankfurt und Köln. Seitdem trennen uns 430 Kilometer.
Wir versuchen uns jedes Wochenende zu treffen, aber das klappt natürlich nicht immer.
In diesem Blog möchte ich euch erzählen, was für tolle Fleckchen Erde ich im Siegerland entdeckt habe oder durch die ich auf dem Weg nach Hamburg gekommen bin. Außerdem möchte ich euch andere schöne Urlaubsziele zeigen, die man mit dem Auto erreichen kann, da wir ausschließlich mit unserer kleinen Mischlings-Hündin Tinka verreisen.
Wie Du vielleicht schon bemerkt hast, sind wir ein schwules Paar, somit wird auch das immer mal wieder Thema sein: Wie wurden wir in den Hotels empfangen, wie haben die Menschen vor Ort reagiert und natürlich auch, ob wir nochmals dort Urlaub machen würden, weil wir uns willkommen gefühlt haben.
So erklärt sich auch der Titel des Blogs, denn queer mit den zwei „e“ bedeutet sowiel wie von der Norm abweichend und wurde früher im Englischen als Schimpfwort missbraucht, aber die als queer Beschimpften, nutzten bald schon selbst das Wort, um so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das gleiche ist mit dem Wort schwul passiert.
Weder schwul, noch Hund sollen Hauptthemen sein, sondern unser Leben und unsere Reisen, ob alleine vom Wu oder gemeinsam mit der ganzen Horde.

Also in dem Sinne,

viel Spaß bei meinen/unseren Reisen

Dein Wu

Auf dem Beitragsbild ist übrigens die Burg Freusburg bei Kirchen im Kreis Sieg zu sehen. Aber dazu in einem eigenen Blog-Beitrag bald mehr.